Rezensionen
Montag, 3. November 2014
Rezension: "Die Herrschaft der Orks"
Verlag: Piper
Seitenzahl: 528 Seiten
Ausgabe: Klappenbroschur
Preis: 16,99 €
ISBN: 978-3492702089
Reihe: Die Orks 4
Inhalt:
Mit "Die Herrschaft der Orks" legt Michael Peinkofer bereits das vierte Abenteuer um die beiden Orks Balbok und Rammar vor. Bedenken, dass man ohne das Wissen aus den Vorgängerbänden an der Geschichte scheitert, kann ich jedoch zerstreuen.
Denn in diesem Band ist im wahrsten Sinne des Wortes "alles anders". Zu Beginn scheinen die beiden Orks alles zu haben, was man sich nur wünschen kann- unter anderem herrschen sie als Könige über ihre eigene Insel. Doch dann erscheint eines Tages der Erfinder Dag in einem seltsamen Luftgefährt und offenbart Balbok und Rammar eine erschreckende Wahrheit: Seit ihrer Regentschaft sind in der wirklichen Welt bereits Jahrhunderte vergangen. Eher widerwillig begleiten sie Dag zurück aufs Festland, wo sie erschreckende Entdeckungen machen: Denn in dem einst harmonischen Erdwelt sind einige Dinge gehörig aus dem Ruder gelaufen und nichts ist so, wie es einmal war. Ausgerechnet die Zwerge planen ihren Aufstieg als Herrscher und stiften Chaos unter Menschen und Orks. Dag ist fest davon überzeugt, dass Balbok und Rammar erneut eine wichtige Rolle für die Rettung Erdwelts spielen werden- doch dazu müssten sie dies erst einmal wollen. Denn welcher Ork will schon ein Held sein?
Meine Meinung:
Wer wie ich zuvor noch kein Buch über die Abenteuer von Balbok und Rammar gelesen hat, wird wohl einige Seiten mehr brauchen, um richtig in der Geschichte anzukommen. Etwas gewöhnungsbedürftig waren die Charaktere der beiden Orks: Da wäre einerseits Rammar, der keine Gelegenheit auslässt, über seinen Bruder zu schimpfen, während er bei jeder Andeutung über seine eigene Leibesfülle fast in orkischen Blutrausch verfällt. Balbok dagegen ist sein komplettes Gegenteil: Groß und hager, aber leider nicht gerade mit Intelligenz gesegnet.
Musste ich zu Beginn jedes Mal die Augen verdrehen angesichts ihrer üblichen Zankerei, so erwischte ich mich irgendwann dabei, wie ich mich gerade auf diese Szenen freute. Natürlich ist ihre Rollenverteilung etwas stereotyp, aber gerade das macht auch den Reiz der Ork-Bücher aus. Dadurch werden die ansonsten meist ernsten Szenen aufgelockert, so dass sich Witz, Action und Spannung schön die Waage halten.
Dass Erdwelt eine Art zweite Heimat für den Autor geworden ist, merkt man anhand des sorgfältig konzipierten Anhangs, der aus jeder Menge Zusatzmaterial besteht. Etwas anstrengend für den Leser ist jedoch die Fülle an orkischen Wörtern. Die mehr als 20 Seiten lange Vokabelliste schindet zwar Eindruck, schreckt aber auch davor ab, jedes einzelne Wort nachzuschauen. Zumal man meist auch ohne Übersetzung den Sinn erahnen kann. Regelmäßig benutzte Wörter wie "umbal" oder "snorsh" haben mittlerweile schon Kultstatus für mich.
Etwas schade fand ich, dass manche Szenen weitgehend vorhersehbar waren- das Ende zum Glück nicht. Jedoch blieben ziemlich viele Fragen offen, die der Autor hoffentlich in den nächsten Bänden klären wird.
Fazit:
Insgesamt muss ich sagen, dass mich "Die Herrschaft der Orks" mit jeder Seite mehr mitgerissen hat. Balbok und Rammar sind zwei völlig untypische "Helden", die gerade ihre orkische Natur so symphatisch (und ja, auch etwas nervig) macht. Die Vorgängertrilogie habe ich somit auch in meine Wunschliste aufgenommen.
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