Samstag, 23. Mai 2015

Rezension: "Es duftet nach Sommer"



http://www.randomhouse.de/Presse/Buch/Es-duftet-nach-Sommer/Huntley-Fitzpatrick/pr416274.rhd?pub=13000&men=758&mid=5

Verlag: cbj
Seitenzahl: 480 Seiten
Ausgabe: gebunden
Preis: 16,99 €
ISBN: 978-3570157503
Originaltitel: What I thought was true


Inhalt:

Die 17-jährige Gwen kann es nicht fassen: Ausgerechnet der größte Fehler ihres Lebens, Cassidy Somers, lässt sich dazu herab, den Sommer über auf ihrer Heimatinsel als Gärtner zu jobben. Anders als Gwen, die befürchtet, sich wie ihre Eltern mit miesen Jobs durch Leben schlagen zu müssen, ist er einer der reichen Kids vom Festland. Doch Gwen träumt davon, dem allen zu entfliehen. Nur was würde das für ihr Leben bedeuten? Gwen verbringt einen berauschenden Sommer auf der Suche nach Antworten darauf, was ihr wirklich wichtig ist, an ihrem Zuhause, den Menschen, die sie liebt und schließlich an sich selbst. Und an Cassidy, der sie in einen verwirrenden Gefühlstaumel zwischen magnetischer Anziehungskraft und köstlicher Unsicherheit stürzt.

Meine Meinung:

Wie schon in "Mein Sommer nebenan" beschwört Huntley Fitzpatrick auch in diesem Buch die besondere Magie und Atmosphäre des Sommers. Im Zentrum steht dabei die junge Gwen und ihre Familie, die herrlich unkonventionell ist. Gleich hier werden Klischees einer intakten Familie gebrochen, denn ihre Konstellation könnte nicht ungewöhnlicher sein: So wohnt Gwen mit ihrer Mutter, ihrem portugiesischem Großvater, ihrem gleichaltrigen Cousin Nic und ihrem kleinen Bruder Emory unter einem Dach. Ihr Bruder leidet unter einer rätselhaften Behinderung und beansprucht somit ständige Pflege und Aufmerksamkeit.

Normalerweise hat Gwen immer bei ihrem Vater gejobbt, der einen Imbissstand für die Urlaubsgäste betreibt und von der Familie getrennt wohnt. Durch den Zustand ihres Bruders ist ihre finanzielle Situation ständig angespannt und sie schaffen es gerade so, über die Runden zu kommen. Dementsprechend schlecht ist Gwen auch auf die reichen Urlaubsgäste anzusprechen, die immer nur zur Sommersaison auf die Insel kommen. Die strikte Trennung von Arm und Reich, der Kontrast von Luxus und Knochenarbeit ist wirklich erschreckend. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser traurige Gegensatz von Privileg und Entbehrung auf fast allen Urlaubsorten zu finden ist.

Gwen und ihre Freunde müssen jedoch lernen, dass eine Person durch viel mehr definiert wird als ihr bloßer äußerer Schein und der soziale Status. Im Laufe des Sommers erkennt Gwen, wie sehr sie in ihren eigenen Vorurteilen verhaftet ist und wie vielen Personen sie dadurch Unrecht getan hat- insbesondere ihrem Schwarm Cass. Ihre gegenseitige Annäherung ist verhalten und zaghaft, denn eine zu große Sache aus der Vergangenheit steht zwischen ihnen. Immer aber ist ein Prickeln und eine besondere Spannung zwischen ihnen fühlbar.

Gut fand ich, dass die Geschichte auch mit unerwarteten Wendungen überrascht. Gerade Sommerbücher laufen die Gefahr, zu sehr in die Kitschschiene zu geraten, so dass man jedes Ereignis schon früh vorhersagen kann. Zum Ende hin war es dann aber leider doch die alte Kischnummer- meiner Meinung nach hätte es diesen Epilog nicht gebraucht. Hier wurden mir Probleme und Konflikte aus der Vergangenheit zu schnell und plump gelöst. Insgesamt wirkte es einfach sehr unrealistisch und passte dadurch auch nicht zum Rest der Geschichte. Sehr schade - auch wenn ich Happy Ends sehr gerne mag, fand ich die Lösung hier einfach nicht ideal. Nichtsdestotrotz habe ich das Buch mit einem guten Gefühl beenden können.

Fazit:

Wer auf der Suche nach einer schönen Urlaubslektüre ist, kann mit "Es duftet nach Sommer" nicht viel falsch machen. Trotz einiger Längen bietet Huntley Fitzpatricks Roman viele schöne Momente, die richtig Lust auf den Sommer machen.

Bewertung: 

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